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graue zellen
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April 2013 > proben > abwarten ...
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2001 abwicklung: gz löst sich nach 13 jahren auf
katastrophenmanagement: abschiedskonzerte verschieben sich - t.r. hat sich den Ellenbogen gebrochen
Nun ist es soweit. Februar 2001. Unsere letzten Konzerten nach mehr als dreizehnjähriger Geschichte stehen an, in Wien haben wir uns schon verabschiedet. In Hamburg spielen wir am 23.2. in der Roten Flora, die Konzerte in Frankfurt, Köln und Rendsburg sind auf Mai verschoben, da sich T.R. den Arm gebrochen hat. Ohne Scheiß! Erstmal ein paar Worte zum
KATASTROPHENMANAGEMENT:
T.R. wollte es nochmal richtig wissen und spannend machen und hat sich am 26.1.01 den Ellenbogen gebrochen. Er wurde am 31.1. erfolgreich operiert und ist jetzt fieberhaft dabei, sich mit krankengymnastischen Übungen wieder fit zu kriegen. In Wien hat Lars am 3.2. T.R.s Part mit bravour gemeisetert (1000 Dank an Dich und Hut ab!), T.R. hat uns cool moderiert und u.a. den „Automat“ mit geschmettert! Das Konzert war ausverkauft und eine Riesenparty mit KURORT, CWILL, GRAUE ZELLEN und 600 Leuten! 1000 Dank an Wien! Ihr könnt es immer noch!
Die Konzerte am
16.2. in Frankfurt (In der Au),
17.2. in Köln (Rhenania),
24.2. in Rendsburg (T-Stube)
FALLEN DEFINITIV AUS!!!!
In Rendsburg werden SUBURBAN SCUMBAGS und eine weitere Band am 24.2. für uns in die Bresche springen! Vielen Dank an Euch!
WIR WOLLEN NICHT RISKIEREN WEITERE ABSCHIEDSKONZERTE OHNE T.R. ZU SPIELEN!!!
Lediglich in HAMBURG gehen wir ein Risiko ein und spielen wir definitiv:
Freitag, den 23.02.2001 in Hamburg, ROTE FLORA. Unterstützt von Play Rude und Plattenfräse DJ Semigomez
Falls T.R. es nicht hinkriegt, wird Lars erneut einspringen !!!
KEINE PANIK - hier die neuen Termine!
Die ausgefallenen Konzerte holen wir nach:
Mittwoch, 23.Mai, in KÖLN (Ort noch unklar)
Donnerstag, 24.Mai (Himmelfahrt), im Raum Frankfurt/Karlsruhe (Ort checken wir gerade)
Samstag, 26.Mai, in der T-Stube DAS DANN WIRKLICH ALLERLETZTE KONZERT!
An dieser Stelle nochmal Sorry an die VeranstalterInnen in FRANKFURT, KÖLN und RENDSBURG für die vergebliche Arbeit!!!!
Und Sorry an die Leute, die womöglich umsonst zu den Konzertorten gefahren sind!!!
News über: zellen@foni.net
grauezellen@gmx.de
www.graue-zellen.net
WIR SEHEN UNS IM MAI und dann in kompletter Besetzung!!!
graue zellen 10.02.2001
Jetzt noch ein paar Worte zur
graue zellen abwicklung
Nunmehr dreizehn Jahre, seit 1987 (damals noch in Schleswig ansässig!), sind wir am Start gewesen, touren seit 1991 mindestens zweimal pro Jahr und haben im ganzen wohl weit über 500 Konzerte gespielt (leider haben wir nicht genau mitgezählt)., waren in der BRD, Schweiz, Holland, Belgien, Österreich, Dänemark, Norwegen und Griechenland unterwegs und ständig auf Achse: In besetzten Häusern, Jugendzentren, Clubs, auf Festivals, Benefizkonzerten, Punkschuppen, AJZs landauf landab. Dadurch haben wir Tonnen von guten, aktiven Leuten kennengelernt, Unmengen geiler Konzertabende und grandiose Partys erlebt und sind letztlich seit vielen Jahren Teil einer aktiven Punkszene.
Im Laufe der Jahre haben wir es zu folgenden GRAUE ZELLEN-Veröffentlichungen gebracht:
88/89 unser erstes Tape „Erst ein Anfang...“, 1990 die erste EP „Hunger nach Leben“, 1993 die zweite EP „Keiner weiß wohin“ und 1994 dann die GRAUE ZELLEN / NAYTIA Split-LP auf SKULD RELEASES. Seit 1996 haben wir auf RODREC drei LP/CDs veröffentlicht: 1996 die „Voran ins gestern“, 1998 „ die „Nichts bleibt stehen“ und jetzt im März 2000 unsere neueste und nuun also letzte Scheibe „Krauts“. Nicht zu vergessen sind diverseste LP-/ CD- und Tapesamplerbeiträge. Mal sehen, ob wir nochmal ne LIVE-Geschichte rausbringen...
All die Jahre waren GRAUE ZELLEN wir vier: Kai Jetter, Knuth Josten, T.R. und Jan Jetter. Ende der 80er hat Roy eineinhalb Jahre als zweiter Gesang GRAUE ZELLEN unterstützt und seit den Aufnahmen für „Krauts“ ist Steffen Frahm mit einer weiteren Gitarre festes Bandmitglied. Soweit im Groben zu unserer Geschichte in Zahlen.
Es gibt viele Gründe, die wir lange diskutiert haben und die letztlich zu dem gemeinsamen Entschluß geführt haben, mit GRAUE ZELLEN aufzuhören Und das zu einem Zeitpunkt, an dem es noch weh tut. Dabei hat der Entschluß nichts mit Reaktionen auf unsere letzte Scheibe zu tun, wie in einem Fanzine fälschlicherweise zu lesen war. Der Entschluß, mit GRAUE ZELLEN aufzuhören, hat nichts mit Resignation zu tun! GRAUE ZELLEN war mit das beste, was uns passieren konnte! GRAUE ZELLEN war und ist bis heute immer ein zentraler Mittelpunkt unseres Lebens, um den herum sich das meiste andere organisieren mußte. Das, wofür GRAUE ZELLEN steht und immer stand, nämlich eine linksradikale Punkband zu sein, die Position bezieht, gilt für uns persönlich immer noch und wird bei jedem von uns in anderen - auch musikalischen - Bereichen weiterhin zum Ausdruck kommen. Für uns ist jedoch innerhalb von GRAUE ZELLEN nach dreizehn Jahren das Ende der Fahnenstange erreicht.
Als wir Ende der 80er anfingen Musik zu machen, waren wir Teil einer Punkszene in Schleswig-Holstein, die an vielen Punkten in vielen Kleinstädten und Dörfern begann, eigene unkommerzielle, subkulturelle und selbstorganisierte Strukturen aufzubauen: in Schleswig hingen wir mit im Freien Kommunikationszentrum drin, in Flensburg gingen im Volksbad die ersten coolen Konzerte seit Jahren ab, in Husum wurde der Speicher genutzt, Heide, Kiel, Rendsburg T-Stube, Lübeck etc. Ständig, lernten sich neue Leute kennen, die Bock auf Punk und Politik hatten. Es entstand eine Punkszene, die in jedem kleinen Scheißkaff anfing, sich Konzerte, selbstverwaltete Zentren, politische Strukturen aufzubauen, sich auf Konzerten und Partys traf und am nächsten Tag gemeinsam auf der Antifademo am Start war. GRAUE ZELLEN waren ein musikalischer Ausdruck und Teil dieses Aufbruchs.
Bis heute hat sich ein Teil dieser Strukturen erhalten, auf Touren gibts jedes Mal ein großes Hallo beim Wiedersehen derjenigen, die noch dabei sind! Dennoch hat sich vieles grundlegend verändert: es gibt x-verschiedene subkulturelle Musikrichtungen, selbst in der Punk- und Hardcoreszene gibt es 1000 verschiedene Ausrichtungen, Abgrenzungen und auch Vorbehalte. Das, was für uns in dieser Form ein gemeinsames Ding war, ist vorbei, auch wenn es partiell immer wieder Schnittpunkte gibt. Das, wovon wir uns als kultureller Ausdruck fühlten, ist in dieser Form Vergangenheit. Und das ist auch OK so, es wäre fatal und arschlangweilig, wenn alles stehen bleiben würde. Auch GRAUE ZELLEN hat sich im Laufe der Jahre ständig verändert, neue Dinge ausprobiert und immer den Drang gehabt, weiterzugehen.
In diesem gesamten Prozeß sind wir zusehends zwischen die Stühle geraten: Den einen waren wir „zu politisch“, anderen ging es auf den Zeiger, daß wir auch persönliche Texte haben, wir waren zu autonom und wir waren zu kommerziell zugleich usw. Wir haben das Gefühl, mit GRAUE ZELLEN aus dem Dilemma unterschiedlichster Erwartungen, die an uns gestellt werden, nicht raus zu kommen - und das ist sicherlich auch ein Grund für die Auflösung. Das stellen wir fest und meinen das ohne Verbitterung.
Auf jeden Fall wollen wir uns an dieser Stelle bei den unzähligen Leuten bedanken, die in den letzten 13 Jahren großartige Konzerte für uns veranstaltet, gekocht, plakatiert und ihre Wohnungen zur Verfügung gestellt haben. Bei all denen, die uns über all die Jahre unterstützt haben, bei unseren FreundInnen und Familien und nicht zuletzt bei Dir und denen, die GRAUE ZELLEN-Konzerte besucht und mit denen wir so einige grandiose, unvergessene Partys und Nächte gefeiert haben! Es war cool!
Aus unserem Dunstkreis wird’s mit Sicherheit das eine oder andere Bandprojekt geben, haltet also die Augen und Ohren offen! Zudem werden wir unsere GRAUE ZELLEN-Homepage weiterhin behalten und wollen auch Mailorderkram etc. darüber laufen lassen, schaut also ab und zu mal rein!
„Wege gehen auseinander, werden alt, doch vergessen werde ich dich nicht“
graue zellen weitere Infos/News: www.graue-zellen.net