...jetzt ist es raus...
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2001:
"Das, was noch geblieben ist, ist klar Es ist das
Gefuehl, dass da was war Und auch das Gefuehl, dass vieles bleibt und
niemals geht Es ist das Gefuehl der Sicherheit, dass man weiss wo man
steht"
Der Name GRAUE ZELLEN steht schon seit vielen Jahren und etlichen
Tontraegern fuer eine verdammt gute Punkband. Niemand der/die sich je
mit (deutschsprachigem) PunkRock und/oder Hardcore beschaeftigt hat,
konnte an den vier Rendsburgern vorbei kommen. JedeR, der/die je eine
Platte von GRAUE ZELLEN hoeren, oder sogar ein Konzert von ihnen
besuchen durfte, wird diese Aussage unterschreiben koennen. Wie kaum
eine andere Band schaffen es die vier eine Mischung aus eingaengigem,
melodischen, aber dennoch druckvollem und eigenstaendigem PunkRock und
einer textlichen Brillianz (ob nun persoenlicher oder politischer Art)
abzuliefern, die ihresgleischen sucht.
" Ramme einen Pfahl in die dahinschiessende Zeit"
Spaetestens mit der im Maerz `98 erschienen LP/CD "Nichts bleibt
stehen" schaffte die Band den Sprung in die Top 10 des
(deutschsprachigen) PunkRocks. Widmeten sich die vier bis dato noch
hautsaechlich dem Genre des Hardcores, wendeten sich sich dann mehr hin
zum songorientierten PunkRock in dem auch mal leisere Zwischentoene
erlaubt waren. Den verdienten Lohn erhielten sie nicht nur durch die
besten Besprechungen der Fachpresse, die sie auf eine Stufe mit Bands
wie DACKELBLUT und ...BUT ALIVE setzte, sondern auch mit ihrer bis dato
besten Platte.
"Den Stillstand nicht ertragen Immer weiter willst Du
gehen"
Stringenderweise gibt es auch mit dem aktuellen Tontraeger, der LP/CD
namens "Krauts" (erscheint im März 2000) eine
Weiterentwicklung, denn nach wie vor besitzt die alte PunkRockweisheit
"The Only Constant Thing Is Change" 100% Wahrheitsgehalt. So haben sich
GRAUE ZELLEN noch mehr dem Songwriting verschrieben und das macht Sinn,
denn auch Punker sind einfach nur auf der Suche nach dem perfekten
(Pop-)Song. Und die jungen Herren aus Norddeutschland sind genau diesem
ganz dicht auf der Spur! Textlich bleibt alles beim alten und das ist
gut, denn da waren GRAUE ZELLEN schon immer fuehrend, ob knallhart und
politisch (wie z.B. im Titelsong) oder offensiv und persoenlich (z.B.
"Dieser Sommer" oder "Einer von denen") oder oder oder. Immer sind
verschiedene Ebenen im Spiel, so dass neben der offensichtlich
scheineneden Aussage, auch immer noch Platz fuer persoenliche
Interpretationen des Hoerers/der Hoererin bleibt. Altbewaehrt ist auch
die Zusammenarbeit mit Christian Mevs (Ex-Slime), der es schaffte diese
der Band wohl sehr am Herzen liegende Platte - und das ist nicht nur in
den liebevollen Einzelheiten zu spueren - perfekt zu produzieren.
So lernten sie - und das haben bisher leider nur ganz
wenige kapiert - dass man Gitarren auch ohne eingeschalteten Verzerrer
spielen kann, darf und - ab und an - vielleicht sogar muss? So ist die
Integrierung eines zweiten Gitaristen auch einfach nur logische
Konsequenz, des noch komplexer gewordenen Songwritings, denn - wie bei
allen wirklich guten Bands - geht es mittlerweile um den "Song" und
nicht den "Singer". So finden sich auf "Krauts" dann auch dezente
Einfluesse zeitgenoesischer Musik. Den wahren Punkpuristen muss jetzt
aber nicht bange werden, denn natuerlich darf und tut es auch weiterhin
noch ordentlich krachen, was sich vor allem bei Ihren zahlreichen
Liveauftritten zeigen wird. Selten gab es eine Band, die so
energigeladen und gleichzeitig sympathisch auf der Buehne rueberkam.
"Der Drang nach mehr macht Mut"
Mit "Krauts" haben GRAUE ZELLEN die Platte fuer das Jahr 2000
vorgelegt, die erstmal uebertroffen werden will und damit - so
pathetisch das auch klingen mag - den Eintritt ins neue Jahrtausend
gemeistert! Bands wie GRAUE ZELLEN braucht gerade die BRD ("Deutschland
ist ein Arschloch") auch heuer noch, denn sie sind eine der wenigen die
auf der einen Seite dieses enorm wichtig Politverstaendniss, die
notwendige Ernsthaftigkeit und private Selbstbetrachtungen mit Spass
und Humor, der sich ruhig auch mal gegen einen selbst richten darf,
verbinden.
"Es gibt so manche Menschen Die trifft man leider nicht
so oft Da braucht sich keiner mehr erklaeren"
Die PunkRock-Band GRAUE ZELLEN hat eine Entwicklung durchgemacht, wie
sie in ihrer Stringenz kaum haette besser verlaufen koennen. In jedem
Moment der Bandgeschichte, wurde gelebt, was gerade passierte und war
"Nichts bleibt stehen" ein erster Hoehepunkt, haben sie mit "Krauts"
ihre bis dato beste, wichtigste und - vor allem - ausgereifteste Platte
abgeliefert! So duerfen wir uns jetzt auf jeden Fall auf die kommenden
Touren freuen, denn Konzerte mit GRAUE ZELLEN, sind immer auch ein
Garant fuer eine wunderbare und ausgelassene Party. Gespannt sind wir
auch, wie die Bandgeschichte nach diesem triumphalen Album
weitergeschrieben wird. Sicher ist, dass Bands wie GRAUE ZELLEN immer
wieder beweisen, dass PunkRock das Groesste seit Erfindung der
Spuelmaschine ist!
Text: gOtt, Köln, Januar 2000
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